Eine galgante Hühnchen-Kokos-Suppe (Tom Kha Kai)

Dear

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 Heute Mittag rief ich meine thailändische Oma an und fragte, wie sie ihre Tom Kha Kai mache. “Die Suppe mit den Hühnerfüßen?”, fragte sie. “Nein, Kha, nicht Kha”, antwortete ich. “Ja, ich verstehe. Du meinst die, mit den Knöcheln.” Am anderen Ende der Welt saß ich auf meinem Bett, seufzte und setzte zum letzten Versuch an: “Nein, Kha … die Suppe mit dem Ingwer, der kein Ingwer ist.” Ich bin es gewohnt, zu paraphrasieren, wenn ich thailändisch rede. Da ich im zarten Alter von fünf Jahren nach Deutschland kam, fehlen mir viele Vokabeln oder aber ich spreche sie falsch aus, womit sie eine gänzlich andere Bedeutung bekommen. Hierbei handelt es sich nur um feine Nuancen in der Tonlage. Kha, je nach Tonlage, kann Galgant, Füße oder auch töten bedeuten. Es ist zwar nicht unwahrscheinlich, dass – in welcher Suppe auch immer – Hühnerfüße landen, aber nicht hier und nicht heute. Also, Augen auf, heute gibt’s wieder was Thailändisches.

Tom Kha Kai: eine milde Geschmacksexplosion

Anders als die ebenfalls berühmte Suppe “Tom Yum” ist diese hier regelrecht mild. Sie ist scharf und ganz leicht säuerlich, die einzelnen Geschmackskomponenten werden jedoch durch die Kokosmilch abgemildert und verfeinert. Die wichtigsten Zutaten für diese Suppe sind Zitronengras, Kaffirblätter und Galgant, auch Thai-Ingwer genannt. Galgant weist durchaus eine optische Ähnlichkeit zum Ingwer auf, riecht und schmeckt jedoch ganz anders. Natürlich dürft ihr auch Ingwer nehmen, aber es ist eben nicht dasselbe. Beim Kochen kann jeder machen, was er für richtig hält, aber es ist immer gut, zu wissen, was man tut. Zumindest halbwegs. Wie nahezu jede andere Suppe auch, wird diese für gewöhnlich mit Jasminreis gegessen. Da sie aber recht verhältnismäßig mild ist, eignet sie sich auch gut als Einzelgänger und wird in asiatischen Restaurants oft als Vorspeise angeboten.

 

Zutaten für 6 Portionen:

  • 500 gr Hühnchenbrust (normalerweise wird allerdings eher dunkles Hühnchenfleisch verwendet)
  • 800 ml dünne Kokosmilch (wenn eure Kokosmilch sehr cremig ist, nehmt etwas weniger davon und füllt bisschen mit Wasser auf)
  • 5-7 Kaffirblätter
  • 1 Stange Zitronengras
  • ca. 5 cm Galgant bzw. ca. 10-15 Scheiben
  • 1 TL Palmzucker
  • ca. 2 EL Fischsoße
  • 200 gr Pilze (Austernpilze, Champignons tun’s aber auch)
  • ca. 2 EL Limettensaft
  • 3-10 Chilis (nach Geschmack)
  • optional ein paar kleine Tomaten

 

Champignons, Austernpilze

Zubereitung:

  1. Hühnchenbrust waschen, abtupfen und in Streifen schneiden.
  2. Zitronengras mit der Rückseite des Messers der Länge nach aufbrechen, damit sich der Geschmack freisetzen kann. Dann in ca. 3 cm große Stücke schneiden.
  3. Kaffirbläter grob zerrupfen, ebenfalls damit sich das Aroma entfalten kann.
  4. Galgant in Scheiben schneiden.
  5. Chilis der Länge nach halbieren.
  6. Pilze putzen und in dicke Scheiben schneiden.
  7. Kokosmilch in einen Topf geben, Kaffirblätter, Zitronengras, Galgant, Fischsoße, Chili und Palmzucker hinzugeben und bei mittlerer Hitze solange köcheln (nicht kochen!) lassen, bis sich der Zucker aufgelöst an.
  8. Hühnchen, Pilze und geviertelte Tomaten  hinzugeben. Solange köcheln lassen, bis das Hühnchen durch ist.
  9. Hitze abstellen und Limettensaft hinzugeben. Abschmecken und ggf. Fischsoße ergänzen.

Mit duftigem Jasminreis werden ungefähr sechs Personen satt und glücklich, als Vorspeise könnt ihr sogar mehr Menschen mit dieser Menge beglücken. Wenn ihr noch Kokosmilch übrig habt, könnt ihr auch gut Kokosreis dazu machen.

Palmzucker

 

Zu allerletzt eine nicht unwichtige Information: Galgant, Zitronengras und Kaffirblätter werden nicht mitgegessen. Ihr solltet es auch nicht versuchen, da sie wirklich in dieser Form nicht für den direkten Verzehr gedacht sind. Stundenlang auf holzigem Zitronengras herumzukauen und am Ende nur Fasern im Mund zu haben, macht keinen Spaß. Tomaten werden in Thailand auch immer aussortiert, die dürft ihr aber meinetwegen getrost mitessen. 😉

2 Kommentare

  1. Danke für das Rezept, ich liebe diese Suppe, die werde ich nachkochen! Wo bekomme ich frischen Galgant? Gruß Eva

  2. […] nämlich, dass ich zu jenen Menschen gehöre gehörte, die Suppe langweilig finden – außer thailändische Suppen. Die sind immer aufregend. Ich habe aber in letzter Zeit eines gelernt: langweilige Gerichte gibt […]

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